Akupunktur

Akupunktur

Was ist Akupunktur?

Die Akupunktur wird seit über 3.000 Jahren in China angewandt und ist bis heute ein wichtiger Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es werden dünne Einmalnadeln in spezifische Punkte am gesamten Körper und auch im Ohr gesetzt. Aus traditioneller Sicht geht es um die Regulierung der Lebensenergie im Körper (in China auch Qi genannt). Diese Lebensenergie verläuft in Bahnen durch unseren Körper, die nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern auch die Organpunkte miteinander verbindet und beeinflusst.

Dabei verläuft die Therapie immer individuell, denn jede Störung hat ihre ureigene Entwicklung und Leidensgeschichte. Die Symptome mögen zwar gleich sein, doch wurzeln sie in verschiedenen Ursachen und sind somit oftmals sehr unterschiedlich. Die traditionelle Heilmethode kann zudem durch bewährte Behandlungsmethoden, wie das „Schröpfen“ und die „Moxibustion“ (Erwärmung von speziellen Punkten des Körpers), ergänzt werden.

ZIEL der AKUPUNKTUR ist es den GANZEN MENSCHEN zu behandeln und nicht nur eine lokale Krankheit!

Die Behandlung und Methoden

Bei der Akupunktur werden ganz feine Einweg-Nadeln in wenige Hautpunkte gezielt eingesetzt. Dabei werden die Einstiche kaum als schmerzhaft empfunden. Die Anzahl der Nadeln ist variabel und kann zwischen 2 und 15 Nadeln liegen. Die Einweg-Nadeln werden zwischen 20-25 Minuten im Körper belassen, während sich der Patient auf der Liege entspannt. Meist stellt sich ein Gefühl der Schwere oder des Ziehens ein, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass die Nadel das Qi im Punkt,  erreicht hat. So können Blockaden und Störungen gelöst werden. Je nachdem welche Beschwerden vorliegen, unterscheidet man zwischen der Körperakupunktur, der Ohrakupunktur und der Schädelakupunktur nach Yamamoto. Nach Bedarf werden die Methoden auch miteinander kombiniert.

Moxibustion: Eine Akupunktur kann auch zusammen mit einer Moxibustion durchgeführt werden. Die Moxawolle wird von Blättern des chinesischen Beifußkrauts gewonnen und enthält viele Bestandteile, wie ätherische Öle, Magnesium, Vitamine etc. Diese wird auf den Nadeln über den Akupunkturpunkten verglüht. Sie brennt langsam, gleichmäßig und gibt dabei eine angenehme Wärme ab.

Schröpfen: Bei dieser Methode werden Schröpfgläser mit einer Flamme im Inneren erhitzt und auf ausgewählte Bereiche  der Körperoberfläche gesetzt. Dabei entsteht ein Unterdruck, wodurch sich die Schröpfgläser festsaugen. Schröpfen dehnt das Bindegewebe, regt die lokale Durchblutung an und hat u.a. immunstimulierende Wirkungen. Bei dieser Behandlung entstehen harmlose Hautrötungen oder leichte Blutergüsse, die wieder abklingen. Das Schröpfen kann auch über gestochenen Akupunkturnadeln durchgeführt werden.

Ohrakupunktur: Auf der Ohrmuschel spiegelt sich der gesamte Körper und seine Organe wieder. Die Körper- und Ohrakupunktur werden meistens kombiniert angewendet.

Wie wirkt Akupunktur?

Die traditionelle Akupunktur ist eine individualisierte Medizin, die den ganzen Menschen behandelt und nicht nur eine definierte Krankheit. Sie versucht Ursachen und Muster, die hinter einer Krankheit liegen, zu erfassen und diese zu lösen. Sie kann dabei lindernd wirken und die Lebensqualität steigern.

Die Wirkung durch Akupunktur wird u. a. dadurch erzeugt, dass der stimulierende Reiz der Nadeln eine höhere Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen, die auch als "Glückshormone" (z.B. Serotonin, Morphine, Endorphine, Enkephaline) bezeichnet werden, auslöst.

Die Wirkungen können dabei sein: 

  • abschwellend
  • durchblutungsfördernd
  • immunmodulierend
  • Muskeltonus regulierend
  • psychisch ausgleichend
  • psycho-neuroendokrine Wirkung
  • schmerzlindernd
  • vegetativ regulierend
Wie viele Behandlungen sind notwendig?

Durch regelmäßige Akupunkturbehandlungen können chronische und wiederkehrende Beschwerden langfristig gelindert, aber auch akute Erkrankungen bereits im Frühstadion behandelt werden. Da jede Erkrankung individuell behandelt werden muss, ist es allerdings nicht möglich sich auf eine genaue Zahl festzulegen. Die Anzahl der Behandlungen hängt oft von der Länge und Art der Erkrankung ab. Je älter die Beschwerden, umso länger muss der Patient behandelt werden. In der Regel braucht es ca. 6-10 Behandlungen bis sich ein erster Erfolg einstellt. 8-15 Sitzungen können zur Stabilisierung des verbesserten Zustandes sowie bei chronischen Erkrankungen notwendig sein. 70-80% der Patienten berichten über Schmerzlinderung bis zu einer deutlichen Schmerzreduzierung und damit verbesserten Lebensqualität. 

Eine regelmäßige Wiederholung der Behandlung kann besonders auch bei chronischen Erkrankungen zu einem späteren Zeitpunkt sehr sinnvoll sein, besonders bei Besserung der Beschwerden, die nicht dauerhaft anhalten. 

Mit welchen Nebenwirkungen kann ich rechnen?

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum bis keine Nebenwirkungen auf. Zu Beginn der Behandlung kann es evtl. zu einer Beschwerdeverschlechterung oder Müdigkeit und/oder Kreislaufschwankungen in sehr seltenen Fällen mit Schwindel kommen. Ebenso können Blutergüsse auftreten, da in der Tiefe verlaufende Blutgefäße nicht sichtbar sind, die aber i.d.R. keine Folgen haben. Im Verlauf der Behandlung kann es manchmal zur Aktivierung chronischer Prozesse kommen, da die Selbstheilungskräfte stärker werden.

Meist tritt nach der Akupunktur eine wohlige Entspannung auf, manchmal ein vermehrtes Schlafbedürfnis.

Gibt es ein Ausschlussverfahren?

Ja, Patienten mit Marcumar oder anderen Blutverdünnern müssen für die Zeit der Akupunkturbehaundlung auf Heparinspritzen umgestellt werden.
Sprechen Sie uns bei Fragen dazu gerne an!

Wie lange hält der Therapieerfolg an?

Im optimalen Fall kann die Wirkung, wenn sie zu einer Heilung geführt hat, ein Leben lang anhalten. Die Wirkung einer Akupunktur hängt jedoch auch stark davon ab, ob die Ursachen der Krankheit weitgehend oder ganz beseitigt werden konnten, oder ob die Krankheitsauslöser weiterhin unverändert bestehen.

Bitte beachten Sie:
Chronische Beschwerden benötigen oft eine längere Zeit, bis eine deutliche Linderung spürbar wird. Auch können belastende Lebensumstände einen Behandlungserfolg hinauszögern. Auch die Mitarbeit des Patienten kann zum nachhaltigen Erfolg einer Behandlung mit beitragen. So können neben den erwähnten körperlichen und seelischen Belastungen auch die Ernährungsweise und Lebensführung den Behandlungserfolg mit beeinflussen. Berichten Sie uns gerne davon.

Bei erneuten Beschwerden kann eine Wiederholung der Akupunktur notwendig werden.  

Gut zu wissen:
Nach Ablauf von 12 Monaten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen wieder eine Behandlungsserie, Privatversicherungen auch schon früher.

Was muss ich zu einer Behandlung mitbringen?

Aus hygienischen Gründen empfehlen wir entweder:

  • ein Saunatuch oder
  • ein Spannlaken oder
  • 2 größere Handtücher

auf dem sie ruhen können.

Gerne können Sie auch ein Kissen zum Polstern mitbringen und eine Decke zum Zudecken. 

Bitte kommen Sie in einem hygienisch einwandfreien Zustand zur Behandlung.

Was muss ich noch beachten?

Zwei Stunden vor und nach jeder Akupunkturbehandlung sollte möglichst auf üppige Mahlzeiten und auf Alkoholgenuss verzichtet sowie körperliche Anstrengungen vermieden werden.

Kostenübernahme

Krankenkassen-Versicherte: Üblicherweise erstatten die Krankenkassen alle 12 Monate 10 Sitzungen bei chronischen Erkrankungen des Knies und der Lendenwirbelsäule. Andere Erkrankungen oder Therapiemaßnahmen sind Selbstzahlerleistungen.

Privat-Versicherte: Akupunkturen im Rahmen einer Schmerzbehandlung, z. B. bei Kopf-, Gelenk-, Schulter- und Wirbelsäulenschmerzen usw. werden erstattet. Sonderregelungen sind ggf. Basisverträge.

Wenn Sie wissen möchten, ob eine Behandlung mit Akupunktur auch Ihnen helfen kann, sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne.

Steinkamp Orthopädie | Huntestraße 20 | 27793 Wildeshausen | (04431) 92288 |